Pflegezusatzversicherung

Private Pflegezusatzversicherung

Seit 1995 gibt es die gesetzliche (soziale und private) Pflegeversicherung. Ihre Leistungen decken aber nicht alle mit der Pflege entstehenden Kosten. Der Leistungsumfang der sozialen und der privaten Pflegeversicherung ist identisch. Sie unterscheiden sich nur in der Art der Finanzierung. Um die Lücke zwischen den tatsächlichen Pflegekosten und den Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung zu schließen, gibt es Pflegezusatzversicherungen.

Das Risiko pflegebedürftig zu werden ist in den letzten Jahren gestiegen. Knapp 50% aller Mitglieder der gesetzlichen Pflegeversicherung werden im Laufe ihres Lebens pflegebedürftig. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Es ist ratsam, sich bereits in jungen Jahren abzusichern, da die Beiträge zu den Pflegezusatzversicherungen dann günstiger sind.

Verschiedene Modelle der Pflegezusatzversicherung

Im Folgenden sollen die zwei Modelle „Pflegetagesgeld“ und „Pflegerente „ verglichen werden. Die Pflegetagesgeldversicherungen werden von Krankenversicherungen angeboten und die Pflegerente von Lebensversicherungen.

Pflegetagegeldversicherungen funktionieren wie eine private Krankenversicherung. Der Versicherungsnehmer hat die Möglichkeit, einen bestimmten Tagessatz zu wählen, der ihm im Falle der Pflegebedürftigkeit ausgezahlt wird. Es ist möglich, die Beiträge während des Berufslebens immer wieder anzupassen. Im Leistungsfall ist der Versicherungsnehmer frei, wie er die ausgezahlten Leistungen verwenden will, ob er einen Pflegedienst einschaltet oder ob er einen Familienangehörigen für seine Pflege entschädigt oder eine andere Lösung wählt. Es sollte darauf geachtet werden, dass man ein Produkt wählt, bei dem man keine monatlichen Beiträge bei Eintritt des Versicherungsfalls zahlt. Da die Pflegetagegeldversicherung wie eine private Krankenversicherung organisiert ist, muss man damit rechnen, dass der monatliche Beitrag mit den Lebensjahren steigt.

Die Pflegerente hingegen wird von Lebensversicherungen angeboten und ist eher eine Kapitalbildung. Die Beiträge bleiben grundsätzlich stabil. Der Versicherungsnehmer wählt den monatlichen Einzahlungsbetrag. Aus der Summe der Einzahlungen und dem Ertrag, den dieses Kapital erbringt, berechnet sich dann die spätere Versicherungsleistung. Bei den derzeit niedrigen Kapitalzinsen sind hohe Leistungen eher nicht zu erwarten. Aus diesem Grund bieten viele Versicherungsunternehmen solche Pflegerenten mit „Invest“ an, also Investition der eingezahlten Beiträge in Fondsanlagen, um so eine höhere Überschussbeteiligung für den Versicherungsnehmer zu erzielen. Diese Überschussbeteiligung ist aber nicht garantiert. Man sollte deshalb vor Abschluss einer Pflegerente nicht nur auf die Summe der auszuzahlenden Rente achten. Genauso wichtig ist der niedrigere, aber sichere Betrag, der als „garantierte Rente“ angegeben ist.

Auszahlung der eingezahlten Beträge

Bei Pflegerenten wird im Todesfall das eingezahlte Kapital an die Erben ausgezahlt. Die meisten Pflegerenten haben eine Geld-zurück-Garantie bei Tod vor dem Pflegefall, aber auch während des Bezugs der Pflegerente. Pflegetagegeldversicherungen sind grundsätzlich Risikoversicherungen. Das bedeutet zwar niedrige monatliche Beiträge. Im Todesfall ist das Geld jedoch in der Regel verloren.

Worauf man bei der Pflegezusatzversicherung noch achten sollte

Es ist wichtig zu wissen, ob die private Pflegezusatzversicherung nach den Kriterien der gesetzlichen Pflegeversicherung leistet oder ob sie eigene Prüfkriterien anwendet. Das kann nämlich für den Versicherten unter Umständen vorteilhafter sein. Manche Versicherungen suchen die für den Versicherten vorteilhafteste Lösung. Am besten lässt man sich von einem unabhängigen Versicherungsmakler ausgiebig beraten. Einen unabhängigen Versicherungsmakler erkennt man der IHK-Registrierungsnummer.