Ausländische Pflegekräfte
Der Nachteil ausländischer Pflegekräfte beim Entsendemodel
Immer mehr ältere Menschen sind auf professionelle Pflege und Betreuung angewiesen. Auch nach einem Unfall, einer Erkrankung oder bei einer Behinderung kann die Betreuung durch einen Pflegedienst notwendig werden. Aufgrund der hohen Auslastung vieler Pflegedienste, drängen immer mehr osteuropäische Pflegekräfte – vor allem aus Polen – auf den Markt und bieten ihre Unterstützung im Haushalt und bei der Pflege und Betreuung an. Oft entscheiden sich Pflegebedürftige aus Kostengründen für den Einsatz ausländischer Pflegekräfte aus Osteuropa. Diese Entscheidung für z.B. eine polnische Pflegekraft, kann sich im Nachhinein leider als Problem darstellen, wenn man bestimmte Punkte nicht beachtet.
Pflegekräfte aus Osteuropa – es gibt Unterschiede!
Einer der größten Nachteile osteuropäischer Pflegekräfte, sei es aus Polen oder Tschechien, besteht in der Kommunikation. Nur wenn sich Pflegebedürftige und Pflegekräfte ohne Sprachbarriere austauschen können, kann die Pflege auf dem gewünschten hohen Niveau stattfinden. Die problemlose Verständigung mit der Pflegekraft gibt hilfsbedürftigen Menschen zudem ein Gefühl von Sicherheit. Sie können sich darauf verlassen, dass ihre Wünsche, Bedürfnisse und Vorstellungen verstanden und respektiert werden. Nur auf dieser Basis kann ein für die Pflege so wichtiges Vertrauensverhältnis erst entstehen. Bei Pflegekräften aus Osteuropa die über das Entsendemodell nach Deutschland einreisen, ist dies oft nicht gegeben.
Bedeutung der Verständigung für Demenzkranke
Besonders für Demenzkranke ist die Betreuung durch deutsche Pflegekräfte ein sehr wichtiger Faktor für das Sicherheits- und Wohlgefühl. Der gemeinsame sprachliche und kulturelle Hintergrund gibt den Erkrankten den notwendigen Halt und ermöglicht die Entstehung eines stabilen Vertrauensverhältnisses. An Demenz erkrankte Menschen profitieren im Allgemeinen von geistigen Anreizen, die ihnen ausländische Pflegekräfte nicht geben können. Ein Austausch auf Augenhöhe, gemeinsame Gespräche und zusammen verbrachte Zeit machen eine gute Pflege bei Demenz aus, um geistig stimuliert zu werden. Nur so kann Langeweile und dem damit einhergehendem Missmut vorgebeugt werden.
Rechtliche Probleme bei der Beschäftigung ausländischer Pflegekräfte
Ein weiterer Nachteil osteuropäischer Pflegekräfte besteht in der erschwerten rechtlichen Situation gegenüber deutschen Pflegekräften. Nicht selten unterhalten Pflegebedürftige oder deren Angehörige, ohne es zu wissen, illegale Beschäftigungsverhältnisse und können dafür rechtlich belangt werden. Osteuropäische Pflegekräfte benötigen besondere Genehmigungen und Versicherungen durch eine Agentur oder den Arbeitgeber. Viele Agenturen holen ausländische Pflegekräfte mit Entsendemodell nach Deutschland. Oftmals gibt es hier keinen Ansprechpartner für die Angehörigen, der bei Problemen zur Seite stehen könnte. Die Kosten werden so gering wie nur möglich gehalten und die Pflegekräfte regelrecht ausgebeutet, so dass die Unzufriedenheit groß ist und die Arbeitsqualität darunter leidet.
Es gibt aber auch seriöse Firmen, bei denen Pflegekräfte in Deutschland fest angestellt sind. Hier handelt es sich meist um Pflegekräfte mit sehr guten Deutschkenntnissen. Zudem gibt es einen Ansprechpartner, der jederzeit erreichbar ist und sich um alle Angelegenheiten kümmert. Deutsche Pflegekräfte ermöglichen einen Austausch mit Angehörigen, Ärzten und Therapeuten. Auf dieser Grundlage kann eine fachgerechte Pflege gewährleistet und die pflegebedürftige Person angemessen versorgt und betreut werden.
Fragen & Antworten
Was kosten ausländische Pflegekräfte?
Das deutsche Arbeitsrecht gilt auch für Ausländer. Wer eine ausländische Pflegekraft privat anstellt, hat den für Deutschland gültigen Mindestlohn zu zahlen. Darüber hinaus müssen die Sozialabgaben und die Beiträge für die Berufsgenossenschaft beglichen werden. Damit liegen die Kosten wie bei einer deutschen Pflegekraft bei mindestens rund 2.200 Euro. Wird die ausländische Pflegekraft über einen Dienstleister angestellt, entfallen die Arbeitgeberpflichten.
Wie sind ausländische Pflegekräfte versichert?
Im Regelfall sind ausländische Pflegekräfte in ihrem Heimatland versichert. Die sogenannte A1-Bescheinigung gibt Ihnen Auskunft darüber. Sie ist maximal zwei Jahre gültig.