Seniorenassistenz: Sie sind nicht allein!

Die meisten Menschen möchten bis ins hohe Alter in ihren vier Wänden wohnen bleiben, was gut nachvollziehbar ist. Hier kennen sie sich aus, fühlen sich sicher und sind mit der Umgebung vertraut. Doch mit der Zeit gestalten sich selbst alltägliche Dinge plötzlich schwierig. Die einen benötigen beim Einkaufen oder bei Arztbesuchen eine stützende Hand, andere Hilfe bei der Planung eines Ausflugs. Manch einer sucht vielleicht nach angenehmer Gesellschaft und einem offenen Ohr. Eine vertrauensvolle und tatkräftige Unterstützung rückt mit dem Alter in vielen Lebensbereichen in den Mittelpunkt. Diese übernimmt die Seniorenassistenz! Wir erklären, was sich dahinter verbirgt und wo die Pflegekräfte helfen.

Seniorenassistenz: Was ist das und welche Bereiche umfasst die Art der Hilfe?

Die Seniorenassistenz betreut ältere Menschen in ihrem vertrauten Umfeld. Der Betreuer kann verschiedene Rollen wie beispielsweise Gesprächspartner, Begleiter und Berater einnehmen. Mithilfe der Seniorenassistenz wird Senioren die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ermöglicht. Soziale Kontakte werden gepflegt und erweitert.

Das zeichnet die Unterstützung aus:

1. Kommunikation

  • Die Seniorenassistenz hört zu und spricht mit Ihnen über Dinge, die Sie bewegen.
  • Gemeinsam schwelgen Sie in alten Erinnerungen und berichten von vergangenen Zeiten.
  • Die Pflegekraft liest Ihnen vor und führt Übungen zur Gedächtnisschulung durch.

2. Hilfe und Rat

  • Sie planen Mahlzeiten vor und kaufen gemeinsam ein.
  • Die Seniorenassistenz gibt hilfreiche Tipps für eine gesunde Ernährung und die Gesundheitsvorsorge.
  • Behördengänge meistern Sie zusammen.
  • Beim Ausfüllen wichtiger Formulare erhalten Sie Unterstützung.
  • Die Seniorenassistenz erklärt den Umgang mit modernen Kommunikationsmitteln wie Internet und Mobiltelefon.
  • Bei Bedarf werden Sie beim Kauf technischer Geräte beraten.

3. Begleitung

  • Sie gehen gemeinsam zum Arzt, werden ins Krankenhaus oder zur Therapie begleitet.
  • Ein gemeinsamer Restaurantbesuch ist ebenfalls möglich.
  • Mit Ihrer Begleitperson gehen Sie spazieren, ins Kino, Theater oder auf ein Konzert. Bei der Auswahl der richtigen Veranstaltung ist die Seniorenassistenz gern behilflich.
  • Zu Trauerfeiern von Familienangehörigen und Freunden begleitet Sie Ihr Betreuer selbstverständlich auch.

4. Information und Beratung

  • Die Seniorenbetreuung klärt über Vorsorgeuntersuchungen auf und beantwortet Fragen zur Erbschaft sowie Testament. (Nicht mit einer Rechtsberatung zu verwechseln!)
  • Auf Wunsch füllt die Seniorenassistenz eine Patientenverfügung mit Ihnen aus.
  • Seniorenassistenten beraten Sie bei Fragen rund um das Thema Pflege und helfen bei der Auswahl altersgerechter Wohnmöglichkeiten.
  • Bei Notfällen und Krisen vermittelt der Seniorenbetreuer professionelle Hilfe.

5. Organisation und Planung

  • Ihr Betreuer unterstützt Sie bei der Planung von Feierlichkeiten, Reisen und kleineren Ausflügen.
  • Bei Bedarf sucht die Seniorenassistenz nach passenden sozialen Kontakten. Das können Vereine, Selbsthilfegruppen, Tanzpartner oder auch Kochkurse sein.
  • Der Seniorenbetreuer hilft bei Umzügen und häuslichen Veränderungen.

Darum ist die Seniorenassistenz so wichtig!

Die Seniorenassistenz ist ein relativ neues Angebot für Senioren. Sie stellt neben Pflege und Hausarbeit einen essenziellen Bestandteil der privaten Seniorenbetreuung dar. Dank der Alltagshilfe können Senioren weiterhin am sozialen Leben teilnehmen und ihren Alltag selbstbestimmt angehen. Außerdem erhalten ältere Menschen ein großes Stück Lebensqualität zurück, da sie nicht bevormundet werden. In Absprache mit der Pflegekraft und den Angehörigen bekommt der Senior die Hilfe, die er benötigt. Zudem wird das Risiko einer drohenden Vereinsamung reduziert. Im Idealfall kann durch die tägliche Begleitung ein Heimaufenthalt vermieden werden. Die Seniorenassistenz eignet sich auch für rüstige Senioren, bei denen noch keine Pflege-Einstufung erfolgt ist.

Seniorenassistenz: Welche Kosten sind zu erwarten?

Wenn Sie oder ein Angehöriger bereits eine Pflegestufe erreicht haben, kann die Leistung der Seniorenassistenz zum Teil über die Pflegekasse laufen. Eine weitere Möglichkeit ist die Abrechnung über die stundenweise Verhinderungspflege. So ist selbst bei einer kleinen Rente ein wöchentlicher Besuch der Seniorenbetreuung finanziell realisierbar.

Hinweis
¹ Anders als die Begriffe 24 Stunden Pflege oder 24 Stunden Betreuung vermuten lassen, arbeiten unsere Pflegekräfte nicht durchgehend 24 Stunden vor Ort, sondern nach gültigen Arbeitszeitgesetzen mit täglichen Ruhepausen und ausreichenden Ruhe- und Regenerationsphasen. Eine 24-Stunden-Pflege mit durchgehender Präsenz ist dabei nicht ausgeschlossen, erfordert aber den Einsatz von entsprechend mehr Personal.


Der täglich zur Verfügung stehende Stundenumfang der Pflegekraft beinhaltet eine aktive Arbeitszeit und eine Bereitschaftszeit, in der die Pflegekraft vor Ort auf Anforderung zur Verfügung steht. Die Arbeitszeit richtet sich nach den jeweils getroffenen Absprachen und berücksichtigt den persönlichen Rhythmus und den gewohnten Tagesablauf des Kunden. Die aktive Zeit beinhaltet Leistungen der Grundpflege und hauswirtschaftlicher Tätigkeiten. Dabei verteilt sich die Arbeitszeit auf die Phasen, in denen der Pflegebedürftige konkrete Unterstützung benötigt oder Aufgaben im Haushalt anfallen. Außerhalb dieser Zeiten befindet sich die Pflegekraft auf Abruf in sogenannter Rufbereitschaft. Während dieser Rufbereitschaftszeit besteht für die Pflegekraft keine Verpflichtung, sich im Haus aufzuhalten. Sie kann aber bei Bedarf telefonisch kontaktiert werden, wenn eine konkrete Unterstützung des Pflegebedürftigen vor Ort erforderlich ist. Die Rufbereitschaft besteht auch während der Nacht. Wobei im Fall eines nächtlichen Einsatzes aufgrund der gesetzlichen Ruhezeiten ein Zeitausgleich am Folgetag erforderlich sein kann.


Die Begriffe „24 Stunden Pflege“ und „24 Stunden Betreuung“ werden umgangssprachlich und branchenüblich genutzt.